#32

cats IMG_2917 Ich weiß nicht wie viele von euch schon geliebte Menschen verloren haben, aber für mich war das Gefühl nie greifbar. Es war immer ein Thema von dem man bescheid wusste, aber sich nie vorstellen konnte, wie es sich anfühlen muss, wenn ein Mensch aus dem Leben gerissen wird. Das Komplexe an dieser ganzen Geschichte ist, dass ich, jetzt wo ich weiß, wie es sich anfühlt, immernoch nicht weiß wie ich dieses Gefühl definieren soll. Man schwebt zwischen Traum und Realität. Man wird gejagt von Albträumen. Man wacht auf und man lebt den Traum. Und zwischendurch vergisst man es, fühlt sich schuldig, sobald es einem bewusst wird. Man denkt darüber nach was dieser Mensch, der jetzt nicht mehr am leben ist, über dich denkt. Man fühlt sich bei jeder Tat beobachtet und handelt im Sinne dieses Menschens. Und irgendwann kommt dann dieser Moment, in dem du anfängst zu lachen, weil du dich an Gespräche und Situationen erinnerst. Du fängst an mit diesem Menschen zu lachen. Und irgendwann häufen sich diese Momente und übertreffen die Anzahl der Momente, in denen es dir schlecht geht. Das ist dann der Lauf des Prozesses. Man vergisst nicht, man erinnert sich nur gerne. Doch was genau passiert nach dem Tod? Wo kommen wir hin? Landen wir wirklich in eine Art von Paradies? Oder fallen wir einfach ins Nichts? 
Ich bin der Meinung, dass man sich sein eigenes kleines Paradies erschaffen sollte. Da ich sowieso ein Mensch bin, der sich seinen Glauben so zurecht legt, wie er es für richtig empfindet, habe ich auch eine eigene Definition des ''Nach dem Tods''. Ich glaube nicht daran, dass wir einfach so verschwinden. Ich glaube an eine illusionierte Parallelwelt, in der wir weiterleben. Selbst wenn es nur in den Gedanken, der Liebenden herrscht. Wir leben weiter. Auf eine ganz eigene Art. Wir schweben in diesen individuell erschaffenen Parallelwelten.
Wie ich auch an die Illusion Gottes glaube, glaube ich auch an meine eigene Illusion von Himmel und Hölle. Denn wer bestimmt ob wir es wert sind in den Himmel zu kommen? Gott? Vor dem wir sündigen und uns via Gebet entschuldigen? Warten auf uns wirklich Jungfrauen? Mal ganz abgesehen davon, dass meiner Meinung nach sowieso viel zu viel Wert auf das Phänomen ''Jungfrau'' gelegt wird, glaube ich daran, dass der Himmel und die Hölle keine Orte sind. 
Ich glaube daran, dass ich ''in den Himmel'' komme, wenn ich gutes tu. Wenn ich gutes hinterlasse und etwas verändert habe und meinen Beitrag zur Weiterentwicklung der Menschheit und der Natur geleistet habe. Wie sich der Himmel in meiner Vorstellung anfühlt? Ich glaube daran, dass der Himmel der Moment ist, indem ich sterbe. Dass mir jede gute Tat, jedes von mir verursachte Lächeln durch die Gedanken schwebt, wenn ich am sterben bin. Im Reinen sterben. Völlig zufrieden mit sich selbst sein und mit einem guten Gewissen, diese Erde verlassen. Das ist für mich der Himmel. 
Und die Hölle? In die Hölle würde ich kommen, wenn ich anderen Lebewesen schlechtes angetan hätte. Wenn ich nicht dazu fähig wäre Reue zu empfinden und Dinge wieder gutzumachen. Wenn ich mehr Schaden als Freude hinterlasse. Dann wandeln sich die Gedanken, der psychische Schmerz, den du im Sterbemoment empfindest in unerträglichen physischen Schmerz um. Sodass du im Schmerz stirbst und das deine letzte Erinnerung an das Leben ist. Purer Schmerz. 
Und lieber lebe ich in meiner Illusion, in meiner eigenen Parallelwelt, als mein Leben lang Angst vor dem Tod zu haben, weil es jemanden geben könnte, der mich für meine Taten bestraft.

Ich bin mir sicher, dass du den Himmel erleben durftest. 
Ich bin mir sicher, dass du gutes hinterlassen hast.
Und ich bin mir sicher, 
dass du auf ewig
leben wirst.

4 Kommentare:

  1. der text ist richtig gut geschrieben und die bilder sind richtig schön :)

    AntwortenLöschen
  2. Das ist so schön geschrieben Jane. Ich hab Tränen in den Augen

    AntwortenLöschen
  3. du kannst so schön schreiben jane.

    AntwortenLöschen
  4. du kannst echt schoen schreiben.

    AntwortenLöschen