Hallo ihr Lieben,
Danke erstmal fürs Zuschauen. Ich weiß, dass sich bereits ein paar Leute darüber beschwert haben, dass Bilder gezeigt wurden, wo wir beispielsweise im OP stehen und einen Hund vor uns liegen haben, der gerade operiert wird. Ich möchte hier nochmal ausdrücklich sagen, dass die Bilder, die im Video gezeigt wurden nicht dem wirklichem Tagesablauf entsprechen. Wir haben jeden Tag schrecklich verwundete Hunde gesehen, die ich nicht gefilmt habe oder nicht mit reingeschnitten habe. Allerdings habe ich ein paar kleine Ausschnitte mit reingeschnitten um euch zu zeigen, dass der Alltag nicht nur aus Welpen und Schmusen besteht. Ich habe auf meiner 4 Monatigen Asienreise etwas mehr als einen Monat im Dog and Cat Rescue verbracht. Wer mich bereits kennt, weiß, dass dies nicht mein erstes Mal ist und das genau das ist, was ich mein Leben lang machen möchte. Viele, besonders junge Leser, fragen mich diesbezüglich und wollen es auch unbedingt machen und ich möchte euch im Vorraus einen kleinen Eindruck schaffen wie so ein Tag überhaupt aussehen kann. Wie bereits gesagt, bleibt nicht all zu viel Zeit um zu kuscheln oder zu relaxen, dafür habe ich mir einen Tag ausgesucht um da dann auch zu filmen. Es wird unheimlich viel geputzt, dazu zählt auch Exkremente zu entfernen. Körperliche Belastung. Ich hatte eine Woche lang eine Bandscheibenentzündung und bin trotzdem noch ins Tierheim gegangen, habe weiterhin geputzt, schwer gehoben und geackert. Trotz der Schmerzen. Ist kein Muss, aber ich wollte es so. Man muss sich darauf gefasst machen auch einige Hunde sterben zu sehen. Es werden täglich Hunde gerettet, aber auch sterben fast täglich Hunde. Sei es an Unterernährung, da er frisch von der Straße kommt oder an Krankheiten oder Verletzungen. Es müssen 350 Hunde jeden Tag gefüttert werden. Das heißt schwer heben, viel laufen und bei diversen Hunden eine Extraversorgung. 12 Gehege müssen täglich gereinigt werden, plus einer Menge Singleboxen und dem Katzenhaus. Täglich werden viele Kastrationen durchgeführt, bei denen wir auch helfen, sowie andere Operationen, wie Amputationen und Entwurmungen von Wunden. Im Außendienst wurde ich mit zu ein paar Tempeln genommen, die sich dort um einige Straßenhunde kümmern, habe Medizin verabreicht und natürlich Futter hinterlegt. Dazu kommen noch einige Stellen, an denen sich einzelne Rudel befinden, die tägliche Versorgung benötigen. Auch Notfälle nehmen wir entgegen. Viele Fälle für den Tierarzt gehen täglich ein und aus. Viele Neugeborene. Viele verletzte Hunde. Viele gekränkte Hunde. Aber umso mehr macht es einen glücklich zu sehen wie einzelne Hunde ein zu Hause finden. Wie einzelne Hunde Vertrauen gewinnen, sich entwickeln, gesund werden und weiterleben können. An einigen lässt man sein Herz. Auch das muss man beachten. Man wird höchstwahrscheinlich wieder gehen und ein Stück seines Herzens da lassen. Bei den Hunden, bei den Freunden, die man gemacht hat. Bei dem Alltag, der so verschieden zu deinem Vorherigen war.
Ich habe mich damals von Deutschland aus bei 7 verschiedenen Tierheimen beworben und bei 4 angenommen. Für die Unterkunft bin ich selbst aufgekommen. Auch für das Essen habe ich selbst bezahlt. Eine Entlohnung gab es nicht. Für mich gibt es keine bessere Entlohnung als zu sehen, wie diese Hunde glücklich sein können und wie man selbst dafür verantwortlich ist.
Für die jenigen, die dies auch mal machen wollen. Nehmt es bitte selbst in die Hand. Es ist Part eurer Aufgaben, eurer Reise. Das möchte Ich euch nicht nehmen. Seid stolz darauf das alles alleine geschafft zu haben. Und denkt bitte auch daran, dass nicht alles aus Freundlichkeiten, Schmusen und Relaxen besteht. Es kann fucking hart, anstrengend und nervenaufreibend sein. Auch ich kam aufgrund zwischenmenschlicher Auseinandersetzungen, die völlig fehl am Platz waren, an meine Grenzen. Und das hat schon was zu bedeuten.
Dieses Tierheim besteht lediglich aus Spenden. Die Behandlungen des Tierarztes sind kostenlos, werden beziehungsweise durch Spenden entlohnt. Ich bin dankbar für eine weitere Erfahrung in dieser Berufswelt. Dankbar für all die schönen Momente, die die Schlimmen weitaus überwiegen. Dankbar für die wundervollen Menschen, die ich dort kennengelernt habe und mit denen ich immernoch in Kontakt stehe. Dankbar für die Leute, die viele Hunde zu sich genommen haben und ihnen ein zu Hause geben. Und ich bin dankbar, dass ich Teil von einigen Hundeleben werden konnte, die ohne Hilfe gestorben wären. Ich freu mich auf das nächste Mal!
Für weitere Fragen könnt ihr gerne die jeweiligen Kommentarboxen verwenden :-)
Für weitere Fragen könnt ihr gerne die jeweiligen Kommentarboxen verwenden :-)